Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kalkar - Löschzug Mitte  Facebook Freiwillige Feuerwehr Kalkar Löschzug Kalkar Mitte

Aktive Löschzug 1976
50 Jahre Feuerwehr Kalkar

Nach dem Jubiläum ging es mit der Entwicklung des Löschzuges weiter. Der damalige Wehrleiter Franz Görtzen legte großen Wert auf Anschaffung der persönlichen Ausrüstung. Jeder Feuerwehrmann wurde zum optimalen Schutz mit Helm, Hakengurt, Beil usw. ausgerüstet. Das alte Wehrmachtsfahrzeug LF25 wurde 1954 durch ein neues Tanklöschfahrzeug, ein TLF15, ersetzt. 1963 wurde ein Löschgruppenfahrzeug LF8 sowie ein Opel Blitz mit Transportanhänger für die Tragkraftspritze angeschafft.
Oberbrandmeister Franz Görtzen wurde 1960 zum Amtsbrandmeister gewählt. Seine Nachfolge im Löschzug Kalkar übernahm Fritz van Dornick Sen.. Unter seiner Führung wurde 1966 ein neues Mercedes Tanklöschfahrzeug TLF16 angeschafft. Fritz van Dornick wurde 1964 Nachfolger von Franz Görtzen und war nun Amtsbrandmeister. Reinhold Siekmann übernahm für ein Jahr die Führung des Löschzuges. Sein Austritt aus der Feuerwehr stellte für kurze Zeit eine schwierige Phase dar.
Im Oktober 1965 wurde der 25-jährige Gert Görtzen auf einer außerordentlichen Generalversammlung zum neuen Löschzugführer gewählt. Er war bis dahin der jüngste Wehrführer. Mit viel Energie und Engagement gelang es Gert Görtzen, die Schlagkraft der Kalkarer Wehr weiter zu stärken.
In vielen Einsätzen konnte der Löschzug in den folgenden Jahren seine Schlagkraft unter Beweis stellen. Die bis dahin gute feuerwehrtechnische Ausrüstung wurde bei Brand- und Unglücksfällen sowie Unwettern eingesetzt.
Der Löschzugführer und die Stadt gaben sich mit der Ausrüstung noch nicht zufrieden. Um eine effektivere Brandbekämpfung durchführen zu können, musste eine Drehleiter her. 1970 war es endlich soweit – eine Magirus Deutz Drehleiter DLK30 stand im Feuerwehrgerätehaus in Kalkar. Sie war bis Februar 2002 im Dienst. Die Drehleiter wurde vom technischen Überwachungsdienst für Feuerwehrfahrzeuge nach Begutachtung für den Feuerwehrdienst stillgelegt.
Schon bald konnte die Effektivität der Drehleiter unter Beweis gestellt werden. In der Nacht vom 22. zum 23. November 1972 kam es zu einem Großbrand in der Monrestrasse. Das Wohn- und Geschäftshaus van Thiel, in dem Tapeten und Farben gelagert waren, stand in Flammen. Die Hitzeentwicklung war so groß, dass im gegenüberliegenden Geschäft Punter die Schaufensterscheiben zerbarsten und die Pokale schmolzen. Die Feuerwehr konnte nur noch ein Übergreifen des Feuers auf die benachbarten Wohnhäuser verhindern. Die Notwendigkeit der Drehleiter sollte sich in den folgenden Jahren immer wieder zeigen.
Sorge um den Nachwuchs brauchte man sich beim Löschzug Kalkar nie zu machen. Durch gute Ausbildung und gute Kameradschaft war die Kalkarer Wehr in der Bevölkerung angesehen.
In den Jahren 1961, 1967 und 1972 fanden in Kalkar Kreisfeuerwehrverbandstage statt. Bei diesen überörtlichen Treffen der Freiwilligen und Werks-Feuerwehren zeigten verschiedene Übungsgruppen ihr Können.
Durch die Anschaffung neuer Gerätschaften, vor allem der Drehleiter, war das Feuerwehrhaus zu klein. Es musste wieder einmal ein neues her. Dem Autor des Berichtes über die Feuerwehrgerätehäuser in Kalkar, Gert Görtzen, ist es u.a. zu verdanken, dass der Löschzug ein neues Zuhause an der Grabenstraße 57 bekam.
Das 50-jährige Jubiläum des Löschzuges wurde im Mai 1976 mit einem großen Fest auf dem Kalkarer Marktplatz gefeiert. Neben Ausstellungen historischer Feuerlöschgeräte wurde am Spätnachmittag eine historische Feuerlöschübung gezeigt. In der von Feuerwehrleuten gebauten Gaststätte "Zur Lindenwirtin" war ein Feuer ausgebrochen. Marketenderinnen bildeten eine Eimerkette und begannen mit dem Löschen. Die in alten Uniformen mit Pickelhauben gekleideten Feuerwehrleute kamen mit pferdebespannten, historischen Handspritzen zur Hilfe und übernahmen die Löscharbeiten. Diese nicht alltägliche Übung wurde durch die Kalkarer Bevölkerung mit viel Beifall honoriert.