Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kalkar - Löschzug Mitte  Facebook Freiwillige Feuerwehr Kalkar Löschzug Kalkar Mitte

Polizeiverordnung

Unterlagen im Stadtarchiv belegen, dass es in Kalkar bereits früh eine durchaus organisierte Nachbarschaftshilfe gab. So unterhielten 40 benachbarte Haushaltungen auf eigene Rechnung einen Brunnen und bildeten sogenannte „Pumpenrotts“, die auch im Brandfalle eingriffen. Gefahren einer Feuersbrunst bestanden im damaligen Kalkar durch Handwerksbetriebe, Scheunen, Stallungen, enge Bebauungen und enge Straßen. Ein vom Magistrat gestellter „Brandherr“ wachte über das Feuerlöschwesen; ihm waren insgesamt 4 Brandmeister für die Hauptstraßen unterstellt. Diese kontrollierten, ob in jedem Haus lederne Eimer, Patschen und andere Löschgeräte vorhanden waren, die bei Bedarf eingesetzt wurden. Auch der bauliche Zustand von Schornsteinen, Essen und anderen Feuerstätten wurde regelmäßig überprüft.


Schwere Brände, wie die von 1599 und 1647, überforderten allerdings die Helfer. So fielen damals über 50 Häuser besonders in der eng bebauten Kesselstraße den Flammen zum Opfer.


Die Franzosen stellten 1810 eine regelrechte Feuerlöschordnung für Kalkar auf, in der allen Bürgern auferlegt wurde, bei Bränden nach Kräften zu helfen und Brandbekämpfungswerkzeuge wie Eimer und Leitern sorgfältig zu behandeln. Allerdings war man schon dazu übergegangen, zuverlässige Männer namentlich zu bestimmen, die im Ernstfall Wasserspritzen und -tonnen unter der Oberaufsicht eines Kommandanten bedienten.
1839 trat eine weitere Feuerlöschordnung in Kraft, die auch 50 Jahre später noch Gültigkeit hatte. Die Freiwillige Feuerwehr besaß zu dieser Zeit immerhin u.a. schon 6 Feuerspritzen und 160 Eimer, die im Spritzenhäuschen an der Grabenstraße aufbewahrt wurden. Beim Schlagen der Rathausglocke hatten die 4 Vorsteher der Brandwehren den Einsatz zu organisieren, die 9 Rottmeister befehligten ihre Männer und die Ortspolizei überwachte das Geschehen bei Feuerausbruch. Dieses System bewährte sich lange Zeit.